Seit dem letzten Newsletter ist sehr viel passiert. Wenn wir so zurückblicken können wir es selbst kaum glauben. Aber von vorn.
Im März waren wir anlässlich der Veranstaltung „Pro Christ“ in Waldkraiburg auf der Straße unterwegs. Dabei haben wir unteranderem Elvis kennengelernt. Einige Wochen später durften wir ihn taufen. Elvis hat uns mit mehreren seiner Freunde bekannt gemacht. Und auch 3 seiner Freunde ließen sich taufen. Wir waren in diesen Wochen ziemlich oft an einem Badesee in unserer Nähe. Es war toll zu sehen, dass die Ernte wirklich reif ist (sagt Jesus, siehe Lukas 10,2).
Dabei war uns wichtig dass Elvis die Taufen durchführt. Auch das gehört nämlich zum Jünger sein dazu. Nirgendwo in der Bibel steht, dass das nur Pastoren und Priester dürfen bzw. sowas nur in einem Gottesdienst passieren soll. Außerdem hat jemand der einen anderen tauft automatisch Verantwortung diese Person auch weiter zu begleiten und zu „bejüngern“. Wir sollen alle Nationen zu Jüngern machen, die dann wieder andere zu Jüngern machen usw. Wir finden gerade erst Schritt für Schritt heraus wie das funktionieren kann, dass neue Jünger nicht länger als notwendig von uns abhängig bleiben und sofort beginnen wiederum andere zu Jüngern zu machen. Dabei stehen wir oft vor Schwierigkeiten, die wir überwinden müssen. Oft ist es nicht einfach. Auch deshalb, weil wir uns erst selbst noch von unbiblischen Denkstrukturen lösen müssen.
Vor kurzem habe ich (Mirjam) in einer Gebetszeit in mein Tagebuch geschrieben: Gott bewahre mich davor wieder in den geschlossenen Club zurück zu kehren. Mit dem geschlossenen Club meine ich wieder so in Gemeindeaktivitäten eingebunden zu sein, dass ich gar keine Zeit habe Menschen mit Jesus bekannt zu machen, zu taufen und anschließend zu bejüngern. Die gleiche Gefahr droht auch von anderer Seite nämlich nicht Jünger zu machen, die selbstständig werden, sondern solche die von Bodo und mir abhängig bleiben. Das ist bei sehr vielen hoffnungsvollen Gemeindegründungsprojekten passiert und damit verschwand Stück für Stück das geistliche Leben. Eine Gefahr zu kennen ist der erste notwendige Schritt um sie vermeiden zu können. Das biblische Konzept von Gemeinde ist anders als wir viele Jahre dachten. Und es funktioniert! Halleluja!
Im April wurden wir per Email von einer weiteren Person kontaktiert, die getauft werden wollte. Nach einem persönlichen Gespräch sind wir der Bitte gern so schnell wie möglich nachgekommen.
Es kostet Zeit und Kraft die Kontakte zu den Personen die wir getauft haben zu halten und ihnen zu helfen als Jünger zu wachsen. Oft sind wir überfordert und wissen nicht was als nächstes zu tun ist. Dazu kommt, dass das zukünftig hauptsächlich über Internet/Telefon laufen wird, da wir umziehen werden (näheres siehe weiter unten). Es ist ein Prozess der uns Demut lehrt.
Im April und Mai waren wir mit Verstärkung aus dem Netzwerk von der Bewegung „The Last Reformation“ unterwegs und haben neue Freunde gewonnen und manches dazu gelernt.
Im Juni kam unser Sohn Jesse zur Welt. Der kleine Mann hat unser Leben auf den Kopf gestellt und wir lieben ihn dafür. Ich kann mich nicht erinnern schon mal so glücklich gewesen zu sein wie jetzt. Alles scheint zusammen zu passen. Ein neuer Mensch ist immer ein Wunder. Jesse ist es in zweifacher Sicht. Wir haben zuvor nämlich fast 20 Jahre erfolglos versucht Kinder zu bekommen. Seine Existenz ist ein großes Zeugnis für sich.
Wir beten sehr darum, dass er sein Leben schon in jungen Jahren unter Gottes Herrschaft stellt und radikal Jesus nachfolgt.
Aktuell leben wir zwischen Umzugskartons. Am 26.11.2018 werden wir Bayern vorläufig in Richtung Leipzig verlassen. Dort wohnen Freunde von uns. Auch sie sind heilend und verkündigend auf den Straßen unterwegs. Wir möchten uns ihnen anschließen, lernen und sehen wo wir helfen können. Während dieser Zeit werden wir einen Abstecher nach Dänemark machen und dort die Pioneer Training School von The Last Reformation besuchen. Im Anschluss werden wir uns im Raum Flughafen München niederlassen. Näheres dazu wissen wir noch nicht.
Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir freuen uns darauf zu entdecken was Gott geplant hat und sind gleichzeitig aber auch traurig über das was wir hier zurücklassen.
Bodo und Mirjam